27. April 2014
von Steffi
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Wohin soll’s gehen?

Wie lange seid ihr weg? Was habt ihr vor? Wohin segelt ihr zuerst? Wann kommt ihr wieder? Habt ihr einen Plan? Welche Route segelt ihr?

Meine Freunde zu Hause in Österreich, auch meine Familie, bombardierten mich in der vergangenen Woche mit Fragen. Doch auf die meisten habe ich keine Antworten! Keine genauen, jedenfalls.

Haben wir einen Plan? Ja! Auf keinen Fall noch ein Jahr im IJsselmer herumdümpeln. Also ich liebe Holland, die kleinen verspielten Orte hier rundherum.  Ich finde auch immer wieder Neues, das mich entzückt. Nur reicht mir das nicht.

Der Plan ist also, Ende Mai von unserem Hafen De Zeilhoek in Katwoude an Amsterdam vorbei durch den Nordzeekanal nach IJmuiden zu fahren.

Danach gibt es keinen Plan mehr, nur mehr Träume.

Sicher, wir wollen über die Biskaya und das bis Mitte August, weil danach das Wetter zu schlecht dafür wird.  Ob wir aber von Falmouth in England oder Brest in Frankreich lossegeln – keine Ahnung! Steuern wir vorher Dover an oder die Kanalinseln? Wer weiß, das entscheidet der Wind, der Wind, das himmlische Kind!

Wie sagt unser Stegnachbar?

“In IJmuiden halt ich den nassen Finger in den Wind, je nachdem wo der herkommt, segeln wir dahin oder dorthin…”

Jedenfalls sind wir, wenn alles gut geht, irgendwann im Sommer in Nordspanien und Portugal. Dort, nach unserer ersten Hochseeerfahrung und den Situationen zu Hause (Wir haben alte Mütter und junge Töchter, die von Familie träumen), entscheiden wir: Geht es vor Gibraltar nach links ins Mittelmeer oder nach rechts nach Madeira? Oder doch erst gegenüber Marokko? Die Kanaren interessieren uns etwas weniger, wir wollen lieber auf die Kap Verden und nach Gambia.

Irgendwann dazwischen werde ich sicher meine Töchter, mein Engelskind und meine Mutter besuchen. Mit Tomy? Das hängt von der Situation vor Ort ab. Wann? Wie lange? Das kann ich jetzt nicht wissen, kommt eben drauf an!

Von den Kap Verden oder Gambia aus geht es über den Atlantik. Das muss im Dezember oder Januar sein – wieder wegen dem Wind und dem Wetter. Also diesen Winter. Oder nächsten. Und ob wir dann in der Karibik landen, oder in Brasilien? Beides reizt und schließt einander so gut wie aus. In der Karibik jedenfalls kann man nur bis Juni bleiben, dann beginnt die Hurrikansaison. Will man durch den Panamakanal und in den Pazifik, dann muss das bis Ende März sein, denn sonst hat man zu wenig Zeit, die Südsee zu erkunden. Denn auch dort gibt es Wirbelstürme.

Ja, das heißt wir wollen in die Südsee. Und vorher so ziemlich überall hin, wo es schön ist: Kuba, St. Blas Inseln, Kolumbien, Guatemala, Trinidad Tobago, Venezuela, Brasilien Argentinien… Alles geht vermutlich nicht!

Doch wir müssen nichts und können alles. Uns Zeit lassen. Die Familie besuchen. Pause machen. Abbrechen. Wieder lossegeln. Und insgeheim von vielen Zielen träumen! Ultimative Freiheit!

Aber erst mal über die Biskaya!

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Last week I got many questions about our plans, the route, the first leg… Well, I don’t know! Not exactly anyway!

So the plan is, not to stay another year at the IJsselmer. As much as I love the small and cute little villages around it, I am longing for more. So end of May we will sail past Amsterdam through the North Sea Canal to IJmuiden.

Then there is no more plan. Yes, we want to cross Biscay until mid August the latest, as it becomes rather stormy later in the year. Will we start from England? From France? Will we visit Dover first or the channel islands? Who knows except the wind?

Our neighbour in the marina says “In IJmuiden I stick my wet finger in the air, depending on the wind we sail here or there…”

Anyway, if all goes well, we will be in North Spain and Portugal sometime this summer. On the height of Gibraltar we will decide on our next port: Will it be to the left in the Mediterranean Sea or to the right on Madeira, or maybe straight on in Morocco? This is depending on the situation at home – both our mothers are old and our three daughters are young, with dreams of a family.

We are less interested on the Canaries, but we would like to go to Cape Verde and The Gambia. Sometime in December or January we may cross the Atlantic. Will it be this winter, or next? Will we go ashore in Brazil or in the Caribbean? Both destinations are tempting, but sort of contratictionary. To have lots of time for exploring the South Seas we need to pass Panama Canal end of March. All this is due to the wind – trade winds, hurricanes and typhoons.

Yes we want to go to the South Seas. And yes we dream of many ports: Cuba, St. Blas, Columbia, Guatemala, Trinidad Tobago, Venezuela, Brazil, Argentina…

But we do not have to go anywhere, do anything. We can do what pleases us. We can go where ever we want. We can take a break. Go home for a while. Stop it all. Start again. Ultimate freedom.

But first we need to cross Biscay!

18. April 2014
von Steffi
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Sechster Seglerhimmel

Tomy ist im sechsten Seglerhimmel: Endlich kann er all die Ausrüstung montieren, die sich seit Wochen im Keller stapelt, und das Schiff für die lange Fahrt über die Ozeane vorbereiten. Es wird gestrichen und geschrubbt, gebohrt und geschraubt, gesäubert und geölt, ausgebaut, ausgetauscht und befestigt – je nach Situation könnte das auch die Vorhölle sein. Yemanja ist ganz schön dickhäutig, für manche Löcher braucht er fast eine Stunde! Die eine oder andere Stelle ganz hinten unter dem Motor ist nur mit Affenarmen und unter akrobatischen Verrenkungen zu erreichen. Gut, dass die Experten bei Yachservice Visser in Monnickendam ihn professionell unterstützen. So lernt er nicht nur den Motor kennen, sondern auch noch ein paar Tipps und Tricks.

Nach den arbeitsintensiven Tagen auf dem Trockenen, schnurrt der Motor wieder, Yemanja ist neu geschminkt, das automatische Windsteuersystem von Windpilot wartet auf ihren Einsatz. Dank Rob von Robienautical, dem Experten für die Elektronik funktioniert jetzt auch das AIS so wie es soll: Wir können andere Segler anfunken und können auf Marinetraffic gefunden werden!

Tomy is  happy: Finally he can install all that gear that filled up our basement and prepare the ship for the long journey. He paints and scrubs, drills and screws, cleans and oils, dismounts, attaches and exchanges. Yemanja has got a thick skin. For some drills he needs  almost one hour. You also need to have long arms and be rather flexible to reach some areas beneath the engine. Luckily he has got the professional support from  Yachtservice Visser in Monnnickendam  at his side. This way he gets to know the engine and learns some tips and tricks.

After work intensive days on dry dock the engine is running smoothly again, Yemanja has got new make-up and the windpilot steering gear is ready to go. Thanks to Rob from Robienautical , the expert for the electronics the AIS system is now working correctly: We can now radio directly to other ships and can be found on marinetraffic.com.

12. April 2014
von Steffi
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Was Funkemariechen mit Sailmail und blauen Flecken zu tun haben

Funkemariechen? Das sind im Kölner Karneval die Mädchen mit den kurzen Röcken, die sich von den Tanzoffizieren  durch die Luft wirbeln lassen. Blaue Flecken haben die bestimmt viele!

Bei uns an Bord wirbelten vergangene Woche unbekannte Begriffe, meine grauen Zellen und echte Funkwellen durcheinander: Michael Wnuk von Lunatronic installierte ein Kurzwellenfunkgerät, Antennentuner und Pactor Modem an Bord. Damit bin ich zwar auf hoher See nicht online, kann aber per Funk via Sailmail Emails schreiben und empfangen. Wie man das installiert, einrichtet und benutzt, wie ich außerdem Wetterberichte abrufen und einen Positionsreport senden kann, brachte er mir auch mit viel Geduld bei. Auch das Funkgerät erklärte er uns ganz genau.

So nebenbei bekamen wir auch noch jede Menge wertvolle Tipps für unsere große Fahrt: Micha, Natalie Müller und ihre beiden kleinen Töchter Maya und Lena segelten schon einmal um die Welt. Wobei – die Mädchen waren nicht von Anfang an dabei. Von ihrer ersten Reise erzählen die beiden in einem unserer Lieblingssegelbücher “Meer als ein Traum”. Ihr letztes Abenteuer führte sie um Kap Horn, zu einem neuem Schiff, der Marlin, und nach Kuba. Lesen könnt ihr das hier – und bald auch in einem neuem Buch.

Tomy schraubte derweil den Tuner kopfüber in der Backskiste hängend fest – ohne Schrammen oder eben Blutergüssen geht das nicht. Und damit wären wir wieder bei den Funkemariechen ;-)

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14. März 2014
von Steffi
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Lange Listen und kalte Füße

“Noch 72 Tage? Hast du nicht schon kalte Füße?”

Nein – heiße!

Das kommt vom Mit-den-Füßen-scharren. Oder auch vom aufgeschreckt hin- und herlaufen, und nicht weiterkommen.

In all den Büchern von Weltumseglern steht, wie lange sie sich vorbereitet haben. Da lese ich von Einkaufs-, Pack- und Proviantlisten, vom Werken und Schleifen und Streichen, vom Planen der Routen und und und – und ich bekomme langsam Panik.

Es gibt noch sooo viel, das ich vorher noch tun möchte: mich mit Lians Lachen volltanken, Haus und Garten entrümpeln und ordentlich übergeben, zwei Quilts nähen, meine Kinder genießen, Mutter besuchen, Freundin in Venedig treffen…

Und noch viel mehr, das getan werden muss. Ich habe wirklich keine Ahnung, ob und wie ich das alles hinbekommen werde. Meine Einkaufs- und To-do Listen werden immer länger. Immerhin: Die Dokumente sind kopiert und gescannt  und in der Dropbox, alle großen (und teuren!) Ausrüstungsteile sind bestellt und geliefert, ebenso Seekarten und Handbücher. Im Keller und in der Garage stapeln sich die Kartons mit großen und kleinen Dingen, die aufs Schiff müssen. Kontovollmachten sind erteilt…

Paket aus England

Paket aus England

Der Windgenerator ist installiert, ein Termin in der Weft für weitere Arbeiten ist vereinbart. Unsere Göttin ist nicht mehr ganz so grün wie vor ein paar Tagen. Tomy hat gut geschrubbt!

Heute geht’s nach Holland – es gibt viel zu tun!

24. November 2013
von Steffi
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Istanbul Highlights

Hier sind unsere persönlichen Highlights von Istanbul:

1. Das atemberaubende Panorama von Istanbul von der Terrasse von 360Grad, tagsüber wie abends, das leckere Essen dort – mit frisch gezapften Bier.
Awesome view from the rooftop at 360 Grad Istanbul Restaurant, good food, cold beer!

Aussicht vom Restaurant und Bar 360 Grad in der Istiklal Caddesi

Aussicht vom Restaurant und Bar 360 Grad in der Istiklal Caddesi

2. Die Aussicht vom Cafe Sultan neben der Süleymaniye Moschee in der Fetva Yks ist auch nicht zu verachten, leider nur mit Tee zu genießen.
The view from the rooftop at Cafe sultan in Fetva Yks isn’t bad either – but no beer!

Bosporus von der Terrasse des Cafe Sultan

3. Der frisch gepresste Granatapfelsaft, für sage und schreibe eine Lira (vor den Sehenswürdigkeiten kostet er 5 Lira)
Freshly made juice for 1 Lira (or 5 if close to sights)

Frisch gepresster Saft

Frisch gepresster Saft

4. Die Fliesen, Mosaike, Malereien und Fresken, der Gegensatz zwischen ihrer üppigen Vielfalt und der Schlichtheit der Moscheen und dem Topkapi Palast, seltamerweise obwohl das eine ja in dem anderen ist.
Just watch:

[slickr-flickr tag=”topkapi” items=”45″ type=”slideshow” orientation=”landscape” id=”11175583@N04″ size=”medium”]

5. Das gütige Lächeln in den Augen der alten Männer, die schönen, selbstbewussten Frauen, die Freundlichkeit aller. Fotos habe ich, aber leider habe ich nicht danach gefragt, ob ich sie veröffentlichen darf.
Great people: smiling old man, proud ans beautiful women – no pictures due to privacy reasons.

6. Das Gewusel in den alten Einkaufstraßen von Eminönü, wo sich nach acht Uhr Hund und Katz Gute Nacht sagen, und man außer zwei Tee trinkenden alten Männern keiner Menschenseele mehr begegnet.
Shopping in Eminönü, which is completly deserted after 8pm.

Eminönü

Eminönü

7. Der Fischmarkt in Kumkapi.
Fish market in Kumkapi (picture taken in Kadaköy)

Frische Fische, allerdings in Kadaköy

Frische Fische, allerdings in Kadaköy

8. Köstlicher Döner auf die Hand und  Baklava zum Chai, Nüsse und Trockenfrüchte
Delicious food and treats!

Turkish Delight

Turkish Delight

9. Fähre über den Bosporus, Essen in Kadiköy
Ferry to Kadaköy and restaurants there

Von der Fähre nach Kadaköy

Von der Fähre nach Kadaköy

10. Der unglaubliche Verkehr und vor allem diese Säcke, die ständig hin- und hergetragen, geschoben, gefahren werden!
Amazing traffic!

"Schlepper"

“Schlepper”

11. Die mit Waren überfüllten Geschäfte in Eminönü # der alte Bazar # die moderne Istiklal Caddesi mit den Bazaren der Neuzeit
Packed shops in eminönü # Old Bazaar # “new bazaar” – shopping center on Istiklal Caddesi

12. Weihnachtsbeleuchtung
Christmas!

Vor Weihnachten in Istanbul

Vor Weihnachten in Istanbul

13. Eine Sprache, sie selbst für deutsche Verhältnisse viele Punkte auf den Buchstaben hat:
Lots of little dots…

ÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜ

Viel Spaß!
Steffi

Mehr Tipps für die Türkei und Istanbul findet ihr unter der Blogparade von tuerkische-riviera-urlaub.de