11. Juli 2014
von Steffi
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Yemanja, die Mondin und wir (in der Biskaya)

So, da sind wir nun in A Coruna, hinter uns liegt die Biskaya. Mein Hirn ist leer, so leer kann es mit Meditieren gar nicht werden: Ich finde kaum Worte, um von unserer ersten “langen” Zeit auf dem “echten” Meer zu erzählen!

Kurz: Es lief alles bestens und war schön.

Wir verließen Camaret sur Mer um 9:30 morgens, gut ausgeschlafen und ohne uns um Gezeitenströme zu kümmern. Das Großsegel setzten wir noch in der ruhigen Bucht ins erste Reff. Der Wind brauchte noch eine Stunde länger zum Aufwachen, so lief noch der Motor, dann segelten wir mit etwa 18 Knoten Wind, raus bis zum Leuchtturm Ar-Men und drehten dann nach Süden ab. Von da an übernahm Sissi, unser Windpilot, eine Pazifik Plus, die harte Arbeit, uns auf Kurs zu halten. Es dauerte ein wenig, bis wir das richtige Verhältnis Steuerstellung – Segelgröße und Segelstellung – Windfahne ausgetüftelt hatten, doch dann hatten wir nichts mehr zu tun, als den Wellen zuzusehen.

Wellen sind ja nicht einfach Wellen. Es gibt langgezogene und kurze spitze, vom Wind aufgetriebene. Und alles dazwischen und in Kombination. Rund zwei Meter Welle aller Sorten hatten wir im Schnitt, mal bei ruhiger See – also langgezogen, mal bei leicht aufgewühlter See, also kurz, spitz und brechend. Hie und da war auch eine höhere dazwischen, dann verschwanden wir hinter einer Wellenwand… Doch Yemanja machte der Ritt auf den Wellen offensichtlich Spaß! Sie kletterte hinauf und surfte fast schon mit einem Jubelschrei hinunter oder ließ die Wellen unter sich rollen, sich von ihnen den Bauch massieren – wie ein fröhlicher, kleiner Korken tanzte sie auf den Wellen! Ein wirklich tolles Schiff!

Wir waren übrigens die einzigen, die an diesem Tag den Sprung wagten. Obwohl alle am Steg darin übereinstimmten, dass die nächsten drei, vier Tage gut dafür sind – der eine oder andere scheute den angekündigten Wind vor A Coruna – 25 bis 30 Knoten, der auch stellenweise unterwegs angekündigt war. Wir sahen darin einen Vorteil, weil das auch schneller macht. Und so war es denn auch. Gegen Abend frischte der Wind auf, bis gut nach Mitternacht ging die Anzeige auf bis knapp 30 Knoten hinauf – und Yemanja schoss mit bis zu 9 Knoten durch die Nacht. 155 Meilen ist unsere erstes Etmal, also die Strecke, die wir in 24 Stunden segelten.

Ruhig schoss Yemanja dahin, trotz der Wellen! Schlafen auf der Leeseite war überhaupt kein Problem. Wir hatten keine feste Einteilung für die Nacht, einer schlief in voller Montur – ohne Polarvliesunterwäsche, ein paar T-shirts, einem Pulli und Off-Shore Ölzeug wäre es ziemlich kalt – etwa zwei Stunden unten im “Salon”, dann wurde er vom anderen geweckt und übernahm die Wache. Da ja alles neu für uns war, war es uns wichtig, den Anderen notfalls schnell bei der Hand zu haben. Oder sagen wir so: Mir war das wichtig, da ich ja weitaus weniger Segelerfahrung als Tomy habe.

Doch Sissi tat ihre Arbeit gut! Hie und da musste ich leicht am Steuer korrigieren, doch die meiste Zeit saß ich eingemümmellt in eine Decke hinterm Verdeck und bewunderte das Haar von Yemanja, wie die brasilianischen Fischer jenen silbrigen Streifen, den die fast runde Mondin auf das Wasser zaubert, nennen, und in dessen Schimmer unser Schiff mit uns gegen Süden zog. Dann versank Mondin im Meer und wir rasten in eine dunkle Wand – sehen tut ma da nix mehr! Wir waren aber auch weit und breit die einzigen unter dem Himmelzelt. Die Sterne! Im Cockpit liegend und in den Himmel starrend, erinnerte ich mich an die dunklen Nächte in meiner Kindheit, als ich so in der Ramsau auf einer Wiese lag, oder in Kroatien am Strand. Ach, wo sind sie geblieben? Nein, nicht die Kindheit fehlt mir, traurig bin ich, dass mein Engelchen Lian dieses Sternenwunder nicht so einfach sehen kann!

Da – eine Sternschnuppe! Was ich mir gewunschen habe? Nichts für mich, etwas für Lian!

Morgens früh, der Wind hatte nachgelassen, das Meer sich etwas beruhigt, die Sonne gerade links hinter uns über den Horizont gespingst*, da tauchten blinkte plötzlich eine schwarze Flosse neben mir aus dem Meer.

“Tomy, schnell, die Delpine sind gekommen, dir alles Liebe und Gute zum Geburtstag zu wünschen!”

Was für flinke, anmutige Gestalten! Mit welcher Anmut, Kraft und Geschwindigkeit sie durch das Wasser flitzen, unterm Kiel durch, vor dem Bug, springend, gleitend, surfend. Wie durch einen Zauberspruch beginnen wir zu lächeln, es geht gar nicht anders! Magier der Meere sind das!

Delphin in der Biskaya

Delphin in der Biskaya

Ach so, die Quiche war sehr lecker, ich hoffe, sie hat auch den Fischen geschmeckt. Schnelles Aufstehen aus dem Schlaf und Wellen vertragen sich dann doch nicht so gut. Und so wurde aus dem leicht flauem Gefühl in der Magengegend dann plötzlich ein nicht zu widerstehender Würgereiz…

Danach war mir viel wärmer, so als hätte ich viel zu viel Energie für’s Verdauen verbraucht!

Den Rest des Tages war jedenfalls weder Tomy noch mir zum Anstoßen, auch wenn es keinen von uns beiden schlecht ging.

Die Delphine schauten immer wieder mal vorbei, ansonsten verging der Tag wie der erste, wenn auch mit etwas weniger Wind und sanfterer Welle. Der Wind drehte auf achterlicher, der Bulle musste in den Stand… Keine Ahnung, wieso man zu einer Leine, die das Großsegel vorm Umschlagen, also das Schiff vor einer gefährlichen Patenthalse schützt, Bullenstander sagt – weil er so stark wie ein Bulle sein muss, vielleicht? Jedenfalls experimentierten wir den zweiten Tag damit rum. Die Nacht kam und ging wie die erste, da der Kurs aber vorlicher war, war schlafen sehr viel schwieriger:  Yemanja rollte sich in alle Richtungen verwindend hin und her, es knirschte und knarrte, und wir rollten mit. Morgens früh passierten uns in einiger Ferne die einzigen Frachtschiffe auf dem Kurs.

Mit dem neuen Tag ging der Wind auf 12 bis 16 Knoten zurück, zu wenig um auf dem vorlichen Kurs mehr als 4 Knoten zu fahren. Wir hätten die Fock ausbaumen müssen, dazu hatten wir keine Lust, außerdem brauchte die Batterie mehr Power, als der Silentwind des nachts geliefert hatte – auch ein Problem bei wenig Wind und vorlichem Kurs. Wir hatten keine Lust auf eine weitere Nacht auf See, nicht weil die nicht einfach zu schaffen gewesen wäre, sondern weil wir dann nachts in A Coruna angekommen wären. Dank der Berichte im Internet hatte Tomy eine Heidenangst vor schlecht gegenzeichneten Fischernetzen vor A Coruna – wir wollten im Hellen ankommen. Also übernahm der Dieselwind die Arbeit für 6 Stunden, dann kam der Wind vor A Coruna! Mit Wind von der Seite, 22 bis 27 Knoten, konnten wir drei Stunden lang schön per Hand aufs Land zu rauschen, vorbei an Fischerbooten und  – nee da war praktisch nichts. Erst in der Bucht drinnen lag ein wenig “Fischerscheiß”. (Liebe Fischer, ihr geht auch nur eurer Arbeit nach, vergebt mir also bitte diesen Ausdruck – aus Seglersicht ist er kurz und prägnant, zur schnellen Warnung geignet!)

Um 21:30, nach 60 Stunden waren wir da, kündigten uns per Funk an, der Marinero half beim Anlegen. Übrigens waren immer noch gut angezogen, trotz drei Tage Sonnenschein! Erst im Hafen wurde uns die milde südliche Luft bewusst und mit ihr: Wir sind da, wo wir hinwollten. Nicht nur örtlich…

Ein paar Stunden später, geduscht, mit Internet versorgt, essen wir die restliche Quiche, stoßen mit Sekt auf die Überfahrt an und lesen die Glückwünsche zu Tomys Geburtstag: Danke, liebe Freunde und Familie, eure Liebe und Anteilnahme, hat uns sicher übers Meer getragen!

* Kölsch für schauen

Tomy feiert Geburtstag

Tomy feiert Geburtstag

Now you may hope for a good translation, but honestly it is too much work for me at the moment. So either use the translator and be prepared for some extra information, or read the short version:

We had a good trip! All went very well! The first day we had wind between 20 and 30 knots, made good speed. Waves and state of sea varied, but all was fine, with 1 to 3 meter waves. Our ship loves to play with the waves, to surf on them. The second day we had less wind, still okay speed.  Dolphins dropped by from time to time to play with the boat. The nights were fine, we had no fixed plan, but rather slept till the other one asked for change. It was perfect for us. Racing in the moonlight or in pitch dark night was great. We both had a hint of funny feeling in our stomachs, but were generally okay. The second day we had less wind, but still fine. The third day we went by engine for about 6 hours as we did not want to arrive at night. Before Coruna the wind increased again and we could sail into A Coruna, this time not with wind pilot, but steering ourselves. We arrived at 9:30 pm, 60 hours after we have left, normally tired, but kind of empty.

Now, after a good shower, we finally have champagne on our trip and Tomy’s 60 th birthday. Thank you all for your wishes and company in mind: I feel, your love and friendship carried us over the sea!

7. Juli 2014
von Steffi
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Biskaya wir kommen

So, morgen geht es los, wir werden so gegen 10 Uhr Camaret sur Mer verlassen, um über die Biskaya zu fahren. Der Wind kommt dann beständig aus nördlichen Richtungen, 10 bis 25 Knoten erwarten uns, je nachdem wann und wo. Gestern sah es so aus als würde es am meisten vor A Coruna blasen, heute sagt der Wetterbericht dort in der angenommenen Ankunftszeit recht wenig Wind voraus. Der beste Wetterbericht kann zwei oder drei Tage vorher nicht wissen, ob der Wind sich nicht verlagert, früher geht oder länger bleibt. Wir wissen, dass Yemanja 25 Knoten mit 1 bis 2 m Welle gut bewältigen kann.

Kochen wird unterwegs in der Schaukelei nicht lustig sein, doch ist ein angenehm gefüllter Magen die beste Vorbeugung gegen einen etwaigen Anflug von Seekrankheit. Deshalb haben wir vorgesorgt: Eier sind gekocht, Quiche ist gebacken, Couscous vorbereitet, Lasagne muss nur mehr in den Ofen geschoben werden. Crepes mit Maronicreme bestreichen werden wir auch hinbekommen. Der Motor hat schon jetzt einen gut gefüllten Vorratsspeicher – vollgetankt ist.

Die Halterungen des Tisches sind festgezurrt und mit Filzplättchen gefüttert, damit sie nicht klappern. Kissen kommen morgen früh aus dem gleichen Grund in die Schränke. Jetzt noch die Seekoje und die warme Kleidung vorbereiten und es kann losgehen!

350 Seemeilen liegen vor uns, 5 Knoten im Durchschnitt müssten auf jeden Fall zu schaffen sein, das macht dann also höchstens 70 Stunden, knapp drei Tage. Unterwegs gibt es keine Übertragungsstationen, wir werden also vom Bildschirm auf Marinetraffic verschwinden und irgendwann wieder auftauchen…

Wenn der Laptop, das Pactor Modem, die Funkanlage und die Einstellungen auf der Website gut arbeiten, kann ich von unterwegs bloggen, ohne Fotos erst mal, aber immerhin.

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Tomorrow is the day! We will leave Camaret sur Mer tomorrow morning to cross the Bay of Biscay. We will have northerly winds, 10 to 25 knots depending on location and time. The overall situation looks good, from tomorrow to the weekend, so we will see how the weather actually is like. We do know that Yemanja can handle 25 knots and 1 to 2 m wave quite well.

Cooking will be no fun, but a nicely filled belly is the best prevention against any hint of seasickness. We are prepared: Eggs are boiled, Quiche is made, Couscous and Lasagne are ready for the oven. We’ll manage to put some chestnut cream on crepes. The engine’s tank is filled up as well.

Anything that can make noise is – hopefully – fixed, warm gear ready to jump in.

350 nm are ahead of us, we should be able to go at least 5 knots average, the most 70 hours, sort of three days. There are not any transponders on our way, so we will disappear from marinetraffic.com and eventually show up again.

If this laptop, the Pactor modem, the short wave radio and the website’S settings are working well, I will be able to blog underway.

4. Juli 2014
von Steffi
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Quimper

Heute Morgen sah die Biskaya ruhig und friedlich aus, zumindest das, was wir vom Bus aus sehen konnten. Wir haben ja noch ein paar Tage Zeit, bis es losgeht, also fuhren wir mit dem ersten Bus nach Quimper. Der geht um 6:40 früh, der nächste dann mittags…

So früh am Morgen, kurz nach Sonnenaufgang, wenn der Nebel noch wie Brautschleier in den Tälern liegt, wirkt jedes Land wie verzaubert. Doch die sanften Hügel von Finisterre, mit gelben Weizen, hellgrünen Mais, dunkelgrün gesäumt von Bäumen, kleinen Baumgruppen oder Wäldchen sind schon eine ungewöhnlich schöne Braut! Immer wieder blinkt in der Ferne blau das Meer. Die kleinen Ortschaften mit Kirchtürmen wie aus Spitze sind besondere Zier. Jeder Ort, und sei er noch so winzig, leistet sich einen Blumenschmuck auf Verkehrsinseln, Wegesrändern und sonstigen öffentlichen Anlagen, der seinesgleichen sucht! Er muss ein Vermögen kosten! Keine Ahnung, wie sich die Gemeinden das leisten können – Industrie oder Handel gibt es nicht, nur Landwirtschaft.

So haben sich das frühe Aufstehen und die 4 Euro für die Busfahrt schon gelohnt!

In Quimper waren wir vor vielen Jahren schon mal, der herbstliche Blumenschmuck der Stadt war mir noch lebhaft in Erinnerung, jetzt auch der sommerliche. Quimper hat so etwas wie einen Dom-Light, eine Kirche, viel kleiner und leichter als der Kölner Dom und dennoch diesem sehr ähnlich. Der Ort ist hübsch, mit einigen netten Winkeln, kann aber insgesamt mit dem Charme der Dörfer oder anderen Städten der Bretagne, wie Dinan, Dinard, Vannes oder St. Malo nicht mithalten.

Insgesamt jedoch ist die Bretagne einer der schönsten Landstriche Europas, ein Besuch hier gehört auf jede Löffelliste! Im Leben nach dem Boot komm ich wieder, dann mit meinem Engelchen und zeig ihm die Wunder hier!

Wir wollten in Quimper ein Auto für zwei Tage mieten um diese Ecke der Bretagne näher zu erkunden und um viele Fotos zu machen, um euch hierhin zu locken. Doch selbst ein Fiesta für zwei Tage kostete weit mehr, als uns der Spaß wert war!

Also aßen wir leckere Crepes mit Maronicreme (Steffi) und Schokolade und Kokosnussraspeln (Tomy), hielten Mittagsschlaf im Schatten auf einer Parkbank, bis dann endlich wieder ein Bus zurück ging. Denn öfter als dreimal am Tag fährt der leider nicht. Übrigens kostete jede ununterbrochene Fahrt, egal wie weit, 2 Euro pro Person.

In ein, zwei Stunden wird die Sonne so schön und friedlich untergehen, wie sie heute früh aufging: Ein einzigartiger Tag geht zu Ende!

This morning the Bay of Biskay looked quiet and peaceful, at least the tiny part we could see from the bus. As we have a few more days till we go, we took the first bus to Quimper this morning – at 6:40 am. The next one goes at noon…

Early mornings, just after sunrise, when the mist still looks hangs a bride’s veil over the valleys, every countryside looks charming. However the soft hills of Finisterre, with yellow fields of wheat, bright green ones with corn, lined with dark green trees or small woods are an outstanding beautiful bride. From time to time there are glimpses of the blue sea. The tiny villages with their lazy church towers add extra embellishment.  Each of those villages spends a fortune on flower beds. We have no idea how they can afford this, as there is no sign of industry or business, only farming.

Getting up early and spending 4 Euros on the ticket was well worth it!

We have been to Quimper before, many years ago. I still remember the fall flower displays thereans now add the summer one. There is a cathedral quite similar to the Cologne one in Quimper, but much smaller and lighter. Quimper is a nice little town, but not as pretty as the charming little villages or the famous towns of Brittany, like St. Malo, Dinan, Dinard or Vannes.

Brittany is without doubt one of the most beautiful countrysides in Europe, a visit here should be on any bucket list! I’ll come back for sure, with my little angel to show him all the miracles here!

We wanted to rent a car for two days in Quimper to explore more of this part of Brittany and to take a lot of photos . But it was so expensive, that we decided this is not our financial priority!

Instead we had tasty crepe, took a nap on a bench in a park. We caught the second bus back to Camaret  – they only go three times a day.

In one or two hours the sun will set as beautifully as it has risen this morning: A special day is coming to an end.

3. Juli 2014
von Steffi
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3 Dinge, denen frau an Frankreichs nördlicher Küste nicht entgehen kann

Es gibt drei Dinge, denen frau  beim Segeln an Frankreichs nördlicher Küste nicht entgehen kann:

Erstens: Ihre Schönheit und Vielseitigkeit

Küste bei Camaret sur Mer

Küste bei Camaret sur Mer

Zweitens: Atomenergie

Sei es das Atomkraftwerk Paluel neben Dieppe oder die Atommüllwiederaufbereitungsanlage La Hague, sie nehmen viel und prominenten Platz an der Küste ein.

Und drittens: Krieg

Alte Befestigungsanlagen gehen bis ins 17.Jahrhundert zurück, doch am häufigsten sind Bunker und Anlagen aus dem 2 Weltkrieg. Immer wieder stolpert Frau über Gedenkstätten und Denkmäler, die an die Befreiung Frankreichs oder den Gräuel der Seeschlachten erinnern. Und heute liegt um die Ecke von Camaret sur Mer die französische Atom U-Boot Flotte. Schüsse und Detonationen aus Übungen hallen fast den ganzen Tag durch die Bucht.

Hier wird mir bewusst, welch einen unglaublichen Willen zum Frieden, zum Verständnis, zur Vergebung, ja Versöhnung die Bevölkerung Europas und ihrer politischen Repräsentanten in den vergangenen 70 Jahren an den Tag gelegt hat. Sicher, die Verwaltung der EU ist bürokratisch, manchmal einengend, und doch ist die Existenz der EU, einer gemeinsamen Währung eigentlich nur ein bis zwei Generationen nachdem sich unsere Väter und Großväter in Schützengräben gegenüber standen oder durch den Eisernen Vorhang getrennt waren, eine machtvolle Demonstration dessen, was Verhandlungsgeschick und der Wille zur Verbundenheit erreichen können. Die heutige Verbundenheit der ehemaligen Feinde ist ein Zeichen der Hoffnung für alle Menschen, die immer noch unter Krieg, Verfolgung und Diktatur zu leiden haben. Lasst uns weiter daran arbeiten, feilen, sie verfeinern und vervollkommenen!

Bedenkstätte der Seeschalchten

Bedenkstätte der Seeschalchten

There are three thing you can’t miss when sailing France northern coasts.

First, there is it’s breathtaking beauty and versatility.

Second, nuclear power.

Both the nuclear power plant Paluel and the nuclear reprocessing site La Hague have a very prominent and huge position on its coast.

Third, war.

There are old fortresses dating back to the 17th century. And more or less on every step you take along the coasts you find bunkers from World War II. There are memorials reminding the relief of France or the cruelness of sea battles. And today the nuclear submarine fleet is located just around the corner of Camaret sur Mer. Their training shooting and explosions can be heard all day long.

Here I become aware of the unbelievable intention for piece, understanding, forgiving and reconciliation, which the population of Europe and their political representatives showed in the past and still do. Surely, not everything in the EU is great, there is room for improving. Considering that only one or two generations before our fathers and grandfathers were fighting each other or we were parted by the Iron Curtain I believe, that the EU is a powerful demonstration of what intention for peace together with negotiating skills can reach. Today’s solidarity among former enemies is a strong  sign of hope  for all those still suffering in war, a dictatatorship or prosecution. Let’s go on improving this solidarity further and further!