La Cumbrecita

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Heute konnten wir sehen, wo wir in den vergangenen Tagen herumgekraxelt sind.

Ein paar Tage haben wir noch vor unserer Genesungspause, bis dahin werden Tomys Gedärme von einer Bandage dort gehalten, wo sie hingehören. Das Wetter soll heute besser sein, also auf nach Las Tricias zu den Drachenbäumen.

Kaum kommen wir aus den Tunnel unter der Cumbre Vieja, strahlt die Sonne, kaum eine Wolke trübt den blauen Himmel. Ich blicke hinauf Richtung La Cumbrecita – der Blick in die Caldera de Taburiente ist frei.

„Tomy, halt an! Lass uns hinauf zur Aussichtsplatform La Cumbrecita fahren, der Blick ist heute frei, für die Drachenbäume brauchen wir nicht ganz so gutes Wetter.“

Tomy dreht an der nächsten Kreuzung, wir parken am Centro dos Visitantes. Eine Parkerlaubnis für La Cumbrecita haben wir nicht: Oben ist nur Platz für 16 Autos, die Genehmigung muss einen Tag vorher eingeholt werden. Doch es gibt ein Taxi hinauf.

Der Taxifahrer spricht deutliches Spanisch mit uns, wir spanisch ausgesprochenes Portugiesisch mit ihm. Kaum zu glauben: Damit können wir uns wunderbar über die Isla Bonita, unseren ersten Besuch hier und übers Segeln unterhalten.

Oben angekommen ist die Aussicht fantastisch: Nach Süden erstreckt sich die Cumbre Vieja, diesmal lässt sich die Wolkenkaskade immerhin erahnen. In der Ferne erhebt sich einsam der Pico Birigoye: Dort oben waren wir Wahnsinnigen? Wenn ich den vorher gesehen hätte…

Um die Sache klarzustellen: Vom Parkplatz El Pilar wanderten wir erst in Serpentinen auf den rechten Gipfel, dann über den Kamm, dann wieder in Serpentinen auf den Gipfel um dann links über den Abhang einen Weg durchs Geröll quasi wie ihm Tiefschnee hinabzufahren, besser zu stolpern, zu schlittern, irgendwie zu gehen.

Nach Norden ist der Blick in die Caldera de Taburiente frei. Atemberaubend! Dort, auf den Gipfeln gegenüber, waren wir vor ein paar Tage, blickten in die Tiefe und sahen – nichts!

Wir kletterten von der rechten Seite des Gipfels, der sich über der rechten Wolke befindet, innen an der Wand entlang auf den Gipfel zur Linken. Dort stehen die Teleskope und Weltraumspiegel. Noch weiter links ist der Roque dos Muchachos, doch dort waren wir mit dem Auto.

Wir spazieren durch den Kiefernwald von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt, lassen uns von den aufgestellten Info-Tafeln über Flora und Fauna und über die Entstehung der verschiedenen Landschaftsformationen belehren. Eine der Schautafeln klärt über die Schäden eines Sturmes auf: Mit 325km/h fegte der Wind im November 2005 über die Gipfel! Und hier wollen, nein müssen, wir unsere Yemanja alleine zurücklassen?

Wir werden sie gut festmachen und auf das Beste vertrauen!

Hinunter gehen wir zu Fuß:

Mit Genuss saugen wir den warmen Duft der Kiefernadeln auf – so riecht Urlaub! Im Tal geht der Kiefernwald in Felder über: Wein, Feigen, Mandelbäume und Kaktusfrüchte wachsen darin. Wir schlendern vorbei an dicht behangenen Orangenbäumen, nicht weniger üppigen Avocados. Wenig später steigt uns der würzige Duft von Fenchel in die Nase. Wir rätseln, warum einige der Terrassen nicht kultiviert sind – bis wir die Kuhfladen entdecken. Also hier weiden dann schon mal Kühe…

Mittlerweile ist der Himmel wolkenverhangen, La Cumbrecita nicht mehr zu sehen und sonst auch nicht viel. Es ist wieder grau und unwirtlich – schnell heim, aufs Schiff! Aber vorher gehen wir noch einkaufen…

 

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