Sark

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Sark hat was. Oder eigentlich hat Sark nichts: Keine Autos, keine Motorräder, keine Straßenbeleuchtung, nur wenige asphaltierte Wege. Das macht es entspannt, dunkel und – staubig.

Sark hat 600 Einwohner, die sich selbst verwalten, kleine Traktoren, Fahrräder und Pferdekutschen. Auf Sark gedeihen Wein, Weizen, Blumen, Schafe und Touristen. Es lohnt sich, über diese kuriose Insel in Wikipedia zu lesen!

Ursprünglich stand Sark gar nicht auf unserer Wunschliste. Von Guernsey ist es nur eine Stunde entfernt und in einer der Buchten gibt es Bojen, die man kostenlos benutzen kann.  Unsere ehemaligen Stegnachbarn von der Seawitch, die wir in St. Peter Port trafen und die jetzt an der Boje neben uns hängen, machten uns neugierig. Die Fotos in den Prospekten sahen einladend aus, mich lockte vor allem La Seigneurie, genauer der Garten derselben. Am Namen dieses Hauses hört man schon: Sark war, wie auch die anderen Inseln, mal in französischer, mal in englischer Hand. Und wie die anderen auch, setzten die Einwohner schon mal falsche Lichter auf die Klippen, um die vorbeifahrenden Handelsschiffe zu täuschen.

Die Bojen heutezutage in Havre Gosselin sind fest und sicher. Doch um in den Strand zu erreichen braucht man ein Schlauchboot. Haben wir. Funkelnagelneu und original verpackt.

Na gut, es gibt immer ein erstes Mal!

Das Aufblasen am Vorschiff klappte sehr gut und kostete nicht unsere letzte Kraft. Auch der Einstieg klappte, ebenso das Anlanden und Treppen hinauftragen: Auch Sark hat eine Steilküste, von hier unten nach oben führen  299 Treppen – ohne Dinghi. Das schleppten wir nur die ersten 10 hinauf, damit es Gezeiten sicher lag.

Oben ist Sark erstaunlich lieblich, mit Weinbergen und Weizenfeldern, es wirkt fast mediterran. Im Ort herrschte geschäftiges Treiben: Eine Ladung Kreuzfahrer musste auf Pferdekutschen verteilt und herumgefahren werden.

Wir besuchten den Garten des Herrenhauses. Hier gibt es nichts zu sagen, seht selbst:

Im Süden von Sark liegt Little Sark, mit der Hauptinsel durch einen Grat verbunden über den ein schmaler Weg führt. Er wurde 1945 von deutschen Kriegsgefangenen neu befestigt. Am Ende des Weges, den einzigen auf Little Sark, liegt ein kleines Hotel mit einem bezauberten Teegarten: Es ist unglaublich, wie beruhigend und angenehm es ist, in einem schönem, ruhigen Garten etwas zu essen, der Stille und den Vogelgezwitscher zu lauschen. Sofort werden Erinnerungen an ähnliche Erlebnisse wach: Das englische Hotel in Petropolis, Brasilien, wo wir mit unseren Kindern waren, oder das Frühstück mit Traude, meiner Schwägerin, in dem familiären B&B in den Weinbergen Südafrikas. Gleichzeitig bin ich hellwach, in diesem Moment.

Was fehlt, ist der dunkle Himmel. Es gibt tatsächlich von künstlichem Licht freie Reservate, um die Sterne beobachten zu können. Sark gehört dazu. Wir lagen gestern bis halb zwölf im Cockpit – ja, da waren mehr Sterne als zu Hause sichtbar. Wirklich dunkel war es immer noch nicht, der Sonnenuntergang im Westen war immer noch schwach zu sehen. Die Milchstraße konnten wir nur ahnen. Die fast kürzeste Nacht des Jahres eignet sich nicht zum Sternegucken!

So oder so, Sark gehört zu jenen Orten, an denen ich mir vorstellen kann, einmal meine Memoiren zu schreiben. Oder einen Bestseller, falls mich nochmals ein Geistesblitz überkommt. Guernsey hingegen ist hübsch, kann aber mit der Bretagne, Wales, Cornwall oder Devon nicht mithalten.

Also Segel hoch!

There is something about Sark. Or maybe nothing: no cars, no street lamps, just a few asphalt paths. That makes it relaxed, dark and – dusty.

There are 600 self governed inhabitants on Sark, small tractors, bicycles and horse drawn carriages.

Wine, wheat, flowers, sheep and tourists are thriving on Sark. Read more about  it in Wikipedia!

Originally we did not plan to visit Sark, although it is only an hour from Guernsey. There are free buoys as well. Our ex-neighbours from the Seawitch, whom we met in St. Peter Port and who are now using the buoy next to us, made us curious. The pictures in the brochures looked inviting and I was tempted by La Seigneurie, especially its garden.

The name of this house tells a lot about Sark’s history. Like the other islands it has been under French and English reign, this was constantly changing. As like the other islanders here they used false navigation lights to trick the ships to the cliffs.

Nowadays the buoys in Havre Gosselin are safe. But to reach the land a dinghy is needed. We do have one. Brand new and originally packed.

Well, there is always a first time!

Inflating the dinghy went quite well, so did entering it. We even managed to carry it up a few steps so secure it from the tides. Then we had to climb up another 299 stairs – Sark is quite a rock!

Once on top it is quite peaceful with vineyards and wheat fields. It has a mediterrean air. In the little village some “crusaders” had to be packed on the horse carriages to be taken around.

We went to the garden of the manor. There is not much to say, see above for photos!

In the south there is Little Sark, connected to the main island with a small  path over the cliffs. At the end of the path there is a small hotel with a charming Tea Garden. It is amazing how relaxing a meal in a beautiful and calm garden is. It reminded me of similar experiences in a hotel in Petropolis, Brazil, and in South Africa. At the same time I am present in the moment.

What is missing is the dark sky. There are actually preserved areas free from artificial light to watch stars. Sark is one of them. So we lay in the cockpit till past midnight in Germany, but it was still kind of light. Yes, there were a few more stars than at home, but we could only guess the Milky Way as there was still a hint of light in the far west.

Anyway, I can imagine to add Sark to those locations where I might write my memoirs. Or a bestseller, just in case I get hit by inspiration. Guernsey on the other hand is nice, but cannot compete with Wales, Devon, Cornwall or Brittany.

Let’s raise the sails!
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