Chatham Bay und Frigate Island (Union Island, SVG)

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Lange geschrieben, kam über Weihnachten nicht zum Veröffentlichen, aber jetzt sind wir praktisch wieder auf dem Weg dorthin!

Warum bleiben so wenige Schiffe in der Chatham Bay von Union Island liegen? Täglich übernachten hier etwa 12 Schiffe, die Bucht und vor allem die Strandbars hätten Platz für mehr. Sicher, sie ist nicht ganz so hübsch wie die Salt Whistle Bay, sie liegt etwas abseits des Weges, da der Einklarierungshafen Clifton auf der anderen Seite liegt. Sie hat keine Palmen am Strand wie Mayreau, kein türkisfarbenes Riff wie die Tobago Cays.

Chatham Bay, Union Island

Chatham Bay

Aber herrlich blaues Wasser, in dem sich einige Schildkröten tummeln, ein kleines, aber interessantes Riff zum Schnorcheln am nördlichen Ende und kaltes Bier in den Buden am Strand. Kein großes Getümmel hier, aber uns gefällt es!

Schildkröte

Die Boatboys, die die Neuankömmlinge gerne in ihre Bar schleppen, halten sich in Grenzen. Zwei sind es, glaube ich, unserer liegt den ganzen Nachmittag mit Camelbag und dickem Joint bewaffnet in seinem Schlauchboot vor der Bucht und wartet. Nein, falsch, den Joint raucht er erst abends, absaufen wegen eines eingebrannten Loches will er ja nicht! Seiner Schwester gehört angeblich Seckies Bar. Er ist für Kundenfang zuständig und wenn sonst keiner da ist, auch für den Ausschank. Kein schlechtes Leben, wenn auch eines mit keiner anderen Aussicht als auf herrliche Sonnenuntergänge.

Chatham Bay, Union Island

Seckies Bar

Wir fragen nach Fischern hier in der Bucht. Zwischen einem Zug aus dem Joint und dem Kraulen seines kleinen Hundes, antwortet er. Ob er nuschelt, weil er stoned ist, oder weil er einen Sprachfehler hat, oder weil er glaubt, korrekt Englisch zu sprechen, wissen wir nicht. Jedenfalls fangen die Fischer hier kaum etwas anderes als Köderfische. Die lagern quasi in Reusen in der Bucht. Hie und da kommt ein Trawler aus Trinidad und holt sie ab. Sie angeln damit draußen die großen Thunfische und Marlins aus dem Wasser.

Trotzdem bieten ein paar junge Fischer kleine Thunfische in der Bucht feil.

Nach drei Tagen wissen wir auch, warum es hier keiner länger aushält: Obwohl nicht viel Wind ist, preschen von den Flanken der umliegenden Hügel immer wieder wahre Sturmböen über das Ankerfeld. Von jetzt auf gleich bläst der Wind mit bis zu 30 Knoten, Yemanja ruckt und rüttelt am Anker, schüttelt ihr Rigg durch, macht ein, zwei Bockssprünge, höchstens 30 Sekunden später liegt sie wieder verschlafen im ruhigen Wasser.

Zugegeben, das ist gewöhnungsbedürftig!

Da der Anker sich keinen Millimeter bewegt, schlafen wir hier trotzdem ruhig, wenn auch nicht sehr gut, unter einem unglaublichen Sternenzelt!

Eigentlich wollten wir von der Chatham Bay mit Seckies Taxi nach Clifton zum Ausklarieren fahren, doch bald halten wir das Gerüttel nicht mehr aus. Vor Clifton zwischen den Riffen wollen wir nicht nochmals liegen, müssen aber dort zum Zoll und zur Immigration. So segeln wir schnell hinüber vor Frigate Island vor Ashton. Der kleine Berg und die Grundmauern einer Marina, die lange vor der Fertigstellung Pleite gegangen ist, schützen vor den Wellen und lassen den Wind gleichmäßig über uns streifen.

Die geschützte Bucht wissen auch die Kite-Surfer zu schätzen. Morgens sind es fünf, später vierzehn, die uns mit ihren Können und Sprüngen eine tolle Show liefern. Uns gefällt der Kontrast zwischen dem trägen Tanz der bunten Schirme und der rasanten Fahrt der Menschen darunter. Abgelenkt wird unser Blick nur von den fünf Meeresschildkröten, die immer wieder neben und vor YEMANJA auftauchen.

Ashton selbst ist… keine Weltstadt! Es wimmelt da von gut genährten Ziegen und Hunden in erbärmlichen Zustand. Es gibt hübsche Villen, bunte Häuschen und viele ärmliche Hütten. Aber die Leute sind freundlich, grüßen und fragen, ob sie helfen können. Man hört ja immer wieder Schlechtes von St. Vincent und den Grenadinen, ich muss aber wirklich sagen, dass wir bisher nur die besten Erfahrungen gemacht haben und uns nie unsicher gefühlt haben. Sicher, das Dinghi wird angekettet, aber im Grunde brauchen die kein so winziges Teil wie unseres, mit einem kleinen Außenbordmotor mit 2,5 PS.

Zum Ausklarieren fahren wir mit dem Bus nach Clifton. Und jetzt muss ich den Beamten von Union ein wenig Abbitte leisten: Derjenige, der uns ausklariert hat, war ein äußerst korrekter, netter und engagierter junger Mann. So behalten wir die Grenadinen trotz des eher zwiespältigen ersten Eindruckes erst Mal in guter Erinnerung.

Jetzt nehmen wir endgültig Abschied von Grenada und Carriacou und schauen, ob wir uns in St. Vincent und den Grenadinen auch auf unserem Weg nach Martinique so wohl fühlen. Dann kommt auch noch mal eine Zusammenfassung.

Kiten und Segeln auf Union Island

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