Atlantic Crossing Tag 8 und 9

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Mist! Posten per Email funktioniert nicht, das heisst, meine taeglichen Berichte kamen bis jetzt bei euch nicht an. Der Trost: Wenn ihr das lest, hat unsere liebste juengste Tochter alles in Ordnung gebracht, ob mit oder ohne Hilfe, weiss ich nicht.

Obwohl oder besser weil in den beiden letzten Tagen noch weniger Wind war – um die sieben Knoten – waren diese Tage unsere bisher aktivsten.

Gestern Morgen wollten wir den neuen Blister ausprobieren, also Gross runter, Blister nach vorne schleppen, auseinanderklauben, ein Leinengewirr vorfinden – und das, obwohl wir uns das Teil am Steg angesehen hatten. Also alles retour.

Nach dem Fruehstueck entwirrte ich erst mal die Leinen – ich haette nie gedacht, dass meine Faehigkeiten als Garn entwirrende Strickerin mal fuers Segeln nuetzlich sein wuerden! Dennoch entschieden wir uns fuer Schmetterling: Gross rechts, kleine Genua links ausgebaumt – das brachte immerhin rund 3 Knoten Richtung Sueden. Allerdings mussten wir per Hand steuern, Sissi, die Windsteueranlgae, schaffte das nicht so recht.

Irgendwann war uns die Unbeweglichkeit der Windpilotin doch suspekt – Tomy spruehte sie kraeftig mit Schmiermittel ein. Siehe da, jetzt tut sie wieder brav ihren Dienst.

Dieser feine Saharastaub verklebt und verschmiert so gut wie alles!

Der Windgenerator mag auch nicht mehr mit so viel Staub!

Der Windgenerator mag auch nicht mehr mit so viel Staub!

Tomy schnappte sich die Puetz und schwappte das Deck mit Salzwasser ab. Jetzt kann frau wenigstens wieder die Leinen anfassen.

Heute Morgen dann das gleiche Spiel: Gross runter, Blister nach vorne schleppen – diesmal gelingt es Tomy ihn hochzuziehen. Nur leider scheuern die Leinen an Wanten und Vorsegel. Er muesste genau vor uns fliegen, da steht er aber nicht, etwas steuerbord scheuern die Leinen backbords – was machen wir verkehrt???

Also wieder runter, Gross rauf, Fock raus, der Wind kommt etwas oestlicher, also baumt Tomy die halbe Genua auch rechts aus: Rund drei Knoten Fahrt, halbwegs gegen Sueden sind drin.

Allerdings dreht der Wind ebenso wie gestern teilweise und 90 Grad, von Nord auf Ost, ja teilweise noch mehr. Oder das Schiff schaukelt sich in den Wellen auf. Immer wieder knallen die Segel, zittert das Rigg: Tomy flucht leise vor sich hin “Jessas!” und “Ghee!” oder “Fuck!”.
Letzteres dann laut.

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