Steuern mit Windpilot Pacific Plus

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„Klappt das mit dem Windpilot Pacific Plus?“

Neben dem Woher und Wohin, war das die Frage, die uns in den vergangenen Wochen und Monaten am häufigsten von anderen Seglern gestellt wurde.

Wir sind überhaupt nie auf die Idee gekommen, dass diese Selbststeueranlage nicht funktionieren könnte. In vielen Büchern von Weltumseglern, wird der Windpilot als zuverlässig auch im größten Sturm beschrieben. Also warum sollte er nicht funktionieren?

Tomy hatte sich für den Windpilot Pacific Plus entschieden. Der ist zwar etwas teurer als der Windpilot Pacific, doch die Leinenführung ins Mittelcockpit schreckte ihn ab. Er wollte auch nicht noch mehr Stolperfallen am Achterdeck haben, als unbedingt nötig. Außerdem haben wir so auch gleich ein Notruder, falls das Hauptruder aus irgendeinem Grund ausfallen sollte.

Zum ersten Mal richtig eingesetzt haben wir die Selbststeueranlage bei der Fahrt über die Biskaya. Durch die Windpilot Pacific Plus wurde die Fahrt zu einem unserer schönsten bisherigen Erlebnisse, nicht nur das: Ich wäre keine weitere Meile ohne sie gesegelt. Hätte ich die Nächte hinterm Steuer verbracht – unsere Reise wäre in A Coruna zu Ende gewesen!

Der Windpilot ist für mich neben dem AIS der wichtigste Ausrüstungsgegenstand an Bord!

Wer allerdings denkt, er könnte ihn quasi per Knopfdruck an- oder ausschalten, wird damit nicht zurechtkommen:

Es braucht Zeit und Geduld um das Verhältnis von Windrichtung und -stärke, Kurs, Segelstellung und –größe mit dem Windpilot abzustimmen. Da sind Fingerspitzengefühl und Erfahrung gefragt.

Gerade letztere fehlt eben am Anfang noch:
Bei der Überfahrt nach Madeira frischte der Wind morgens, gerade als meine Wache begann, auf. Yemanja luvte immer wieder an, ich konnte sie kaum zurück auf Kurs bringen. Ich musste Tomy wecken, der die nächste Stunde damit verbrachte, den Windpilot einzustellen – mit null Erfolg. Schließlich kamen wir auf die Idee, die Segelfläche zu verringern: Groß ins erste Reff, Genua halb einrollen und – voila, der Windpilot folgte brav dem Kurs.

Natürlich nicht so genau, wie ein erfahrener Steuermann! Wer mit Windpilot segelt, macht kleine Schlangenlinien um die Kurslinie herum, muss auch bei wechselnden Wind immer wieder korrigieren, kann dafür aber nachts vor sich hin dösen und dabei sicher sein, dass er sich seinem Ziel nähert!

Also damit es mit dem Windpilot klappt:

Geduld haben, die Einstellung braucht etwas Zeit

Segelgröße auf die Windstärke abstimmen

Erwartungshaltung senken

Entspannen und Genießen…

Auch auf der Fahrt von Salvador nach Joao Pessoa steuerte der Windpilot uns sicher und zuverlässig gegen den Wind durch sehr unangenehme Wellen, wie ihr hier lesen könnt.

PS: Ich habe diesen Artikel als Antwort auf die obige Frage erstellt, nicht weil ich irgendeinen Vorteil davon habe. Klar freu ich mich, dass Herr Förthmann unseren Blog mit seinem verlinkt hat, aber das war es dann auch schon! Bei Veröffentlichung weiß er nicht mal, dass es diesen Artikel gibt. Übrigens Herr Foerthmanns Service ist erstklassig, seine Webseite und sein Blog sehr informativ. Da ist einer mit Herzblut für die Langstreckensegler aktiv! Danke!

Bitte unbedingt auch den Kommentar von Andres lesen! Er fasst unser Erfahrungen sehr gut zusammen und ergänzt sie.

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