Salar de Uyuni - Kakteem auf der Isla Incahuasi
Salar de Uyuni - Kakteem auf der Isla Incahuasi

Salar de Uyuni Tour Tag 4: Salziger Schnee – und fast kein Lama

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Es ist weiß wie Schnee.

Es knirscht unter den Füßen wie Schnee.

Es schmeckt nach Salz. Und es ist warm, das was da unter meinen Füßen liegt und sich endlos vor meinem Auge erstreckt…

Salar de Uyuni

Salar de Uyuni im Morgengrauen

Irgendwie ist das komisch, denn für mich ist dieser Salzsee Schnee – mein Kopf kriegt das einfach nicht anders hin! Ein endloses, weites Schneefeld, mit Bergen darin, die sich wie Inseln erheben. Auch wenn es aus unterschiedlichen Schichten Speisesalz, Wasser und Lithium besteht, hunderte Meter tief. Es soll das größte Lithiumvorkommen der Welt sein. Darin besteht die größte Gefahr für den Salar und die größte Chance für Bolivien. Denn Lithium ist sozusagen der Tampon des Mannes: Man kann damit alles machen: Je nach Verbindung dient es als Schmiermittelzusatz, Raketentreibstoff, zur Bleistiftherstellung, zum Aufblasen von Rettungswesten und zur Therapie von Depressionen und Manien, um nur ein paar Verwendungsmöglichkeiten zu nennen. Ganz zu schweigen von Lithiumbatterien, die jeder Elektronikfreak kennt.

Die Berge sind tatsächlich Inseln, schließlich war das mal ein riesiger See. Die berühmteste davon ist die Isla Incahuasi mit ihren jahrhundertealten Kakteen, die auf versteinerten Korallen wachsen. Doch noch haben wir Regenzeit und Felix hatte uns schon gestern Abend erklärt, dass der Weg dorthin zu gefährlich ist, wenn der Salar nass ist. Ich Pflanzennarr bin etwas enttäuscht, aber was ist, das ist. Wir fahren jedenfalls um halb sechs Uhr morgens los, um den Sonnenaufgang im Salar zu erleben. Nach etwa dreißig Minuten Fahrt hält Felix an, noch ist es dunkel. Er steigt aus, berät sich mit den anderen Fahrern.

Schwungvoll schmeißt er sich wieder auf den Fahrersitz: „Auf zur Insel! Es ist trocken genug!“

Doch erst bewundern wir noch den Sonnenaufgang.

Und während die Sonne langsam höher steigt, wandern wir über die Isla Incahuasi, zwischen riesigen alten Kakteen, die wie Finger einer ertrinkenden Hand in den Himmel wachsen. Der Blick auf den weißen Salar und die silbrigen Berge in der Ferne ist zauberhaft!

Salar de Uyuni - Kakteen auf der Isla Incahuasi

Salar de Uyuni – Kakteen auf der Isla Incahuasi

Es ist so unglaublich schön!

Salar de Uyuni - Kakteen auf der Isla Incahuasi: Hier kann man das Ufer erkennen

Salar de Uyuni – Kakteen auf der Isla Incahuasi: Hier kann man das Ufer erkennen

Salar de Uyuni - Kakteen auf der Isla Incahuasi

Salar de Uyuni

Am Fuße der Insel, quasi mitten im See, frühstücken wir, dann brechen wir auf, um die berühmten Salar-Fotos zu machen. Es gibt tausende davon im Internet! Hier nur eines, obwohl wir sehr viel Spaß haben, uns immer wieder andere Szenen auszudenken.

Salar de Uyuni

Tomy in meiner Hand

Irgendwann ist Schluss, es geht weiter nach Colchani, wo in der Trockenzeit Salz gewonnen wird, und das ganze Jahr Souvenirs an die Touristen verkauft werden. Danach fahren wir noch zum Friedhof der Züge, wo einst stolze Dampfrösser vor sich hin rosten…

Salar de Uyuni - Friedhof der Züge

Schaukeln am Friedhof der Züge

Am Busterminal von Uyuni verabschieden wir uns von Felix und Lidia und umarmen Ben und Toni. Wir bleiben eine Nacht hier und fahren morgen nach Potosi weiter. Ben und Toni nehmen den Nachtbus nach Sucre, dort sehen wir uns hoffentlich nochmal wieder, bevor die Beiden nach Westen und wir nach Osten weiterreisen. Nach einer Pizza – Uyuni existiert für vornehmlich Twenager-Touristen und die leben offensichtlich von Pizza – fallen wir müde und glücklich ins Bett.

Wir haben so viele unvergessliche Eindrücke in den vergangenen vier Tagen gesammelt!

Und das Lama? Das hab ich diesmal zum Nachtisch gegessen, in einer Garküche in Colchani. Sehr lecker! Nur die Beilage, der gekochte weiße Mais, schmeckt fad.

Das obligatorische Lama - diesmal gebraten

Das obligatorische Lama – diesmal gebratenß

Und du? Welche unvergesslichen Eindrücke hast du in letzter Zeit gesammelt?

INFO

SALAR DE UYUNI
Beste Reisezeit: Vermutlich September bis Oktober, nach dem eisigen Winter und vor der Regenzeit, wenn die Flamingos wieder da sind.
Uns wurde mehrfach gesagt, dass die Touren von Tupiza besser und schöner seien, als die von Uyuni aus. Es gibt Touren von einen bis zu fünf Tagen Länge, die längeren schließen auch Vulkanbesteigungen ein. Drei Tage ist ein guter Kompromiss. Wer nur den Salar besucht, versäumt das Beeindruckenste. Die Quartiere sind sehr einfach, es soll allerdings auch bessere geben, das ist eine Preisfrage (nur von Uyuni aus). Wer mag, kann auch auf einem Motorbike die Tour machen. Je nach Geldbeutel ist einiges möglich!
TIPP: Vor allem im Winter (Mai bis Oktober) kann es nachts extrem kalt werden, dann reichen die Decken in der Unterkünften eventuell nicht und ihr braucht einen Schlafsack.
Touranbieter in Tupiza: Torretours
In Uyuni hat uns Tomys Neffe Red Planet empfohlen
Übernachten und Essen: Sowohl Uyuni als auch Tupiza sind reine Uyuni-Tour Orte, ausgerichtet auf junges Backpackerpublikum: Einfache Unterkünfte und Pizza!
TIPP: Überlegt auch vorher, welche Fotos ihr machen wollt! Bei den Touranbietern und im Internet gibt es ja viele Anregungen., z.B. hier und hier. Und zieht alte Klamotten an, ihr liegt dabei im feuchten Salz! Auf den Schatten achten, wenn der stimmt, wirken die Fotos noch „echter“. Generell ist eine Kamera mit altmodischen Sucher besser, auf den Displays lässt sich die genaue Position der Personen kaum feststellen.

Uyuni-Potosi-Sucre
Es gibt keine direkte Busverbindung zwischen Uyuni und Sucre, man muss in Potosi umsteigen – entweder in ein Taxi oder zum anderen Busterminal in einen Bus. Es gibt genug Taxis, die von der Endhaltestelle Uyuni-Potosi in Potosi nach Sucre fahren, auch nachts. Am besten mit anderen Reisenden zusammentun, dann wird es preiswerter, kostet aber auch alleine nicht viel. Oder eine oder zwei Nächte in Potosi einlegen.

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