Segeln mit Yemanja

8 + 1 ungewöhnliche Tipps für Sicherheit unterwegs und daheim

Die Taxifahrt vom Flughafen in Recife nach Jacare, wo unser Schiff liegt, hat mich endgültig davon überzeugt, dass ich an der Blogparade Sicherheit auf Reisen von Road Trip Girl teilnehmen muss. Ich muss zugeben, ich habe diesbezüglich ein paar ver-rückte Ansichten, die mich allerdings noch nie im Stich gelassen haben

Es ist nämlich so: Wir oder besser ihr, stellt euch vor, dass Segeln wahnsinnig gefährlich ist. Dass uns Monsterwellen, Stürme und Piraten bedrohen. Oder, wenn ihr selbst verreist, dass ihr entführt, abgezockt, bedroht, mit Drogen angefüllt oder sonst was werdet. Auch wenn es das alles gibt – davor habt ihr nur Angst, weil es euch nicht vertraut ist, weil eure Fantasie mit euch durchgeht und ihr euer Gefühl von Bedrohung ständig nährt. An das Alltägliche denkt keiner, weil er meint, es zu kennen und einschätzen zu können. Was es ist?

Die Teilnahme am Straßenverkehr.

Glaubt mir, die Fahrt war eine einzige Aneinanderreihung von Situationen, in denen jeder normale deutsche oder österreichische Beifahrer, in Schockstarre verfallen würde.

Ich hab einfach die Augen zugemacht und mir vorgesagt:

Ich und alles, was mir lieb ist, sind jederzeit vollkommen sicher!

( Tipp 8+1 : Ergibt übrigens auch ein sehr gutes Passwort: Iua,wmli,sjvs!)

Die ganze Fahrt war ein Beweis, wir kamen ja gut an!

Manchmal kann man auf Reisen – oder auch sonst im Leben, einfach nichts Anderes tun, als dem Leben zu vertrauen. Oder sich dafür zu entschieden, in einem sicheren Universum zu leben:

„Jeder entscheidet für sich, ob das Universum freundlich oder unfreundlich ist. Wenn wir entscheiden, dass es unfreundlich ist, benutzen wir unsere Kräfte, unser Wissen und unsere Kontrolle, um Werkzeuge, Technologien und Denkmodelle zu entwickeln, mit denen das Unfreundliche bekämpft werden kann.
Wenn wir entscheiden, dass das Universum weder freundlich noch unfreundlich ist, fühlen wir uns leicht als Opfer und sind machtlos.
Wenn wir entscheiden, dass das Universum freundlich ist, benutzen wir unser Wissen, unsere Fähigkeiten und unsere Macht, um Technologien und Gedanken zu entwickeln, die das Universum in all seiner wunderbaren Einzigartigkeit, Liebe, Schönheit und Freude noch besser werden lassen.“ Albert Einstein

Das Problem ist: Wenn du glaubst, dass das Universum unfreundlich ist, wirst du mich für völlig verrückt halten und meine Vorschläge zur Sicherheit auf Reisen und anderswo kaum nachvollziehen können. Du wirst Mauern und Zäune bauen, Menschenmassen meiden, dir Pfefferspray, eine Schreckschusspistole oder mehr zulegen – doch dein Gefühl für Sicherheit wird sich nicht erhöhen. Im Gegenteil, du wirst überall nur neue Gefahren finden – ein Teufelskreis. Was der bewirkt sehen wir ja auch gerade vor der politischen Haustür. Sicherer ist unser Land deshalb nicht geworden.

Vielleicht kannst du dich dem Gedanken anschließen, dass das Universum und die Menschen ambivalent sind. Ich war auch mal dort – so wie die meisten Menschen. Die große Frage lautet dann:

Wie kommst du von einem ambivalenten oder neutralen Universum in ein freundliches? Du wirst die Welt nicht verändern können, nur deine Sicht von ihr! Soll heißen: Nur du kannst das Universum freundlich machen! Nur du kannst dein Urvertrauen stärken!

Und so kann es gehen:

1. Entscheide dich dafür, in einem freundlichen Universum leben zu wollen

Ja, das ist tatsächlich eine Entscheidung. Oder wenigstens eine Absichtserklärung. So etwas wie: “Ich beabsichtige ab jetzt in einem freundlichen Universum zu leben. Ich lege meine Aufmerksamkeit von nun an auf alles, was gut und sicher ist. Ich sehe den liebenden, guten Kern in jedem Menschen. Ich strebe nach Schönheit. Meine Gedanken sind liebevoll und freundlich. Das heißt nicht, dass ich das, was nicht gut ist, nicht wahrnehme, ich lasse nur nicht mehr zu, dass es mein Leben bestimmt und höre den Schrei nach Liebe, der dahinnter steckt”

So oder so ähnlich. Experimentiere, was sich für dich gut anfühlt. Du kannst die Absicht ja jederzeit ändern.

Übrigens: Wissenschaftler haben festgestellt, dass Menschen die Worte wie “Liebe” oder “Freundlikeit” lesen, danach mitfühlender reagieren, als Menschen die dies nicht tun oder mit negativ besetzten Worten “geprimt” wurden. “Priming” nennt sich dieser Effekt und mit deiner Absichtserklärung machst du dich selbst freundlicher – und damit das Universum, denn du bist Teil davon.

2. Behandle andere so, wie du behandelt werden willst.

Ein alter Hut, den du doch sowieso befolgst? Sicher? Ganz sicher?

Was glaubst du, wie oft mich schon eine Kassiererin komisch angeschaut hat, weil ich wegen zwei Cent, die sie mir zu viel rausgegeben hat zurückgegangen bin? Wetten, du schaust jetzt genauso? Sieh mal, es ist ganz einfach: Ich will ehrlich und fair behandelt werden. Also BIN ich, was ich will. Dabei kommt es nicht auf den Betrag an, sondern auf die energetische Schwingung dahinter.

Ich wunder‘ mich immer über Menschen, die nicht bereit sind, andere anständig zu bezahlen und sich gleichzeitig beklagen, dass sie ständig über den Tisch gezogen werden… Oder die sagen: „Ach, dem Konzern tut das nicht weh.“ Tut es auch nicht – es tut dir weh. Wenn du nicht vollkommen freundlich bist, musst du damit rechnen, dass andere es auch nicht sind.

Das gilt natürlich auch für alles andere: Ich helfe, unterstütze, danke, anerkenne und behandle Menschen mit Verständnis und Mitgefühl, zumindest ist das immer meine Absicht. Ich vertraue ihnen. Und sie enttäuschen mich nicht.

Also: SEI, was du willst. Immer und konsequent.

3. Ändere deinen Medienkonsum

Nie war die Welt sicherer und friedlicher als heute – damit meine ich das 21. Jahrhundert. Trotz 9/11, dem folgenden Krieg und IS – die Statistik ist da ganz klar, zumindest was Tod durch Gewalt angeht. Das Problem ist: Dank moderner Medien, hören wir immer und immer wieder von Mord, Gewalt, Überfällen, Entführungen, Eigentumsdelikten und Piraterie. Jeder teilt sie, oft noch nach Jahren. Wir verbringen den Sonntagabend mit dem Tatort und lesen jede Menge Krimis. Wir reden entsetzt darüber, ständig und überall – wir halten so die Gewalt und Gefahr übermäßig präsent in unseren Köpfen.

Versteh mich richitg: Sich über Gefahren informieren, ist Teil der Sicherheit. Sie sensationslustig anzusehen und weiterzugeben, sich emotional darin zu verstricken, ist etwas ganz anderes!

Unser Gehirn kann nicht zwischen vorgestellter und echter Gefahr unterscheiden, es sammelt die Eindrücke und wir fühlen uns von fiktiven und endlos wiederholten echten Gefahren bedroht.

Erste Hilfe ist da ein kleiner Knopf an der Fernbedienung des Fernsehers:

Der Ein-Aus-Knopf.

Also achte darauf, ob die Nachrichten, die du auf Facebook und Co. teilst, informieren oder die Sensationslust befriedigen. Schaue, höre und lese Nachrichten höchstens einmal am Tag! Die Welt geht auch nicht unter, wenn du mal eine Woche keine Nachrichten liest, oder wenigstens nur die Schlagzeilen!
Aber dein Sicherheitsgefühl steigt.

Und sie achtsam, wenn du Krimis siehst oder liest!

Alternativ dazu kannst du gute Nachrichten sammeln: Wann und wo helfen Menschen einander, sind sie füreinander da?

4. Beherrsche deine Gedanken

Die meisten Menschen lassen sich von ihren Gedanken beherrschen und wissen nicht, wie sie mit dem sorgenvollen Gedankenkarussel umgehen sollen.

Erst mal musst du dir bewusst werden, dass deine Gedanken auf Abwegen sind, du also Angst BIST. Das bemerken potenzielle Angreifer. Achtsamkeit ist also wichtig und kann jeden Tag geübt werden:
Was denkst du gerade? Wie fühlst du dich? Ist irgendwo Druck oder Spannung in deinem Körper? Verkrampfst du dich? Einfach wahrnehmen hilft da oft schon weiter. Damit hungerst du auch den Schmerzkörper aus, siehe nächster Punkt.
Finde ein Lied oder ein Mantra, das dich in gute Stimmung versetzt und gewöhne dir an, es innerlich zu summen, wenn du dir Sorgen machst. (Ich und alles, das mir lieb ist, sind jederzeit vollkommen sicher).

Sammle bewusst angenehme Gedanken: Was ist gut in deinem Leben? Wenn du das hier lesen kannst, ist es eine ganze Menge! Rufe dir immer wieder in Erinnerung, dass du sicher bist! Jetzt. Hier. Solange du denken kannst.

All das mag auf den ersten Blick nicht deine Sicherheit erhöhen, sondern nur dein Gefühl von Sicherheit. Damit strahlst du jedoch Sicherheit aus, deine Körperhaltung ändert sich, dein Kopf wird klar – und damit erhöht sich die Sicherheit.

Auch regelmäßige Meditation hilft, die Gedanken zu relativieren und zu beruhigen.

Und lies Petras Tipps dazu! Sie spricht mir aus dem Herzen!

5. Hungere deinen Schmerzkörper aus

Der Schmerzkörper ist ein Konzept, das Eckehart Tolle entworfen hat, es taucht allerdings auch unter anderen Namen in der Psychologie oder im Schamanismus auf:

Der Schmerzkörper besteht aus der Energie, die sich im Laufe des Lebens durch verdrängten oder „unerlösten“ Schmerz aufbaut. Dabei ist es egal, ob es sich um körperlichen oder seelischen Schmerz handelt. Jedes Mal, wenn wir die Tränen unterdrückt haben, wenn unser Schmerz von den Eltern nicht ernst genommen wurde, wir ihn einfach nicht ausdrücken konnten, wenn wir nicht vergeben können, uns an ihm „aufgeilen“, ihn voller Sensationslust verbreiten, (Hast du schon gehört, der Sowieso hat Krebs, schrecklich..“), uns sorgen, ängstigen oder jammern, wird seine Energie im Schmerzkörper abgelegt. So nähren wir ihn, er wächst.

Die Energie des Schmerzkörpers muss sich irgendwann entladen, wie ein Blitz, und das tut er gerne, wenn er andere Schmerzkörper trifft. Dann kommt es zu Streit, Unfällen und Überfällen. Gleichzeitig entwickelt er damit eine gewisse Eigendynmik, die ihn wieder wachsen lässt.

Um ihn auszuhungern, musst du achtsam mit dir sein. Du musst den Schmerz wahrnehmen und zulassen. Du musst vor Allem präsent sein, gegenwärtig ganz bei dir: Tolle schlägt vor, in solchen Momenten den Körper von innen zu fühlen, hier und jetzt. Hier und Jetzt bist du immmer sicher!

Sobald du ganz bei dir bist, bleibst du ruhig, klar und der Schmerzkörper wird kleiner.

Je kleiner er ist, umso seltener werden die schmerzvollen Erlebnisse, daheim und unterwegs.

Klingt wieder mal ver-rückt? Probiere es aus! Am besten liest du dazu Eckehart Tolles Buch „Eine neue Erde“

6. Reise zu deiner Angst – sie hat ein Geschenk für dich

Wie oft lassen wir uns von etwas abhalten, weil wir Angst haben. Nicht unbedingt davor ausgeraubt zu werden, aber davor, dass etwas unangenehm wird:
Fremdes Essen, Durchfall, Kommunikationsprobleme, Krankheit im Ausland, unbequeme Betten, verschmutzte Toiletten, Verlaufen …
Wieder hilft achtsam die Angst wahrzunehmen – und zu ihr zu gehen. Nicht umsonst sagen die Weisen, dass du am besten täglich etwas tust, wovor du Angst hast:

Du wirst deinen Handlungsspielraum damit vergrößern. Du kannst dir auch immer wieder in Erinnerung rufen, wie du in der Vergangenheit schwierige Situationen gemeistert hast. Auch wenn du sie nicht wieder erleben willst – du hast sie gemeistert. Sonst würdest du das hier nicht lesen. Und oft warten in den Dingen, vor denen du dich am meisten fürchtest, die großartigsten Erlebnisse und Erfahrungen.

Sicherheit liegt nicht unbedingt in der Abwesenheit von Gefahren, sondern im Vertrauen darauf, dass du mit ihnen und den Konsequenzen davon umgehen kannst.

Wer das nie gelernt hat, weil ihm die Eltern, der Staat oder ein Zaun vor allem Bösen bewahren, wird dieses Vertrauen kaum aufbauen können!

7. Kenne deinen Risiko-Level

Caspar Jasner behauptet in seinem Buch “Mut Proben!: Das Leben ist tödlich, aber es muss nicht sterbenlangweilig sein!”, dass der Mensche einen Risikotrieb hat. Es klingt logisch: Ohne den Mut zum Risiko hätten unsere Vorfahren Afrika vielleicht nie verlassen. Und wenn nicht mindestens einer unsere Vorfahren es riskiert hätte, beim Buschbrand draufzugehen, säßen wir immer noch zitternd in Höhlen.

Forscher wollen herausgefunden haben, dass jeder Mensch einen bestimmten Level Risikobereitschaft hat. Und daran misst er sein Verhalten. Soll heißen: Je sicherer er sich fühlt, umso riskanter seine Aktionen oder: Ohne Helm fährt er vorsichiger, ebenso ohne ABS…

Also bedenke wohl, wie du dich sicherst – es könnte kontraproduktiv sein!

Mein Risikobereitschaft hat ihre Grenzen in Höhe und Geschwindigkeit, vielleicht weil mein räumliches Sehen eingeschränkt ist: Ich würde nie Bungee-Seil springen, nicht mal Achterbahn fahren, nicht mit dem Mountainbike die Death Road in Bolivien runter fahren. Ich weiß zwar, dass ich vollkommen sicher bin, aber dennoch würde es mir einfach keinen Spaß machen. Damit kann ich gut leben, es warten ja noch viele andere tolle Erlebnisse auf mich!

Übrigens: Ich glaube, wir Reisen alle so gerne, weil uns das Sicherheitsnetz zu Hause, vor allem in Deutschland und Österreich, die Luft zum Atmen nimmt und uns mit Langeweile erdrückt… Wir brauchen das Risiko, um uns lebendig zu fühlen.

 

Der Reifen ist sicher ;-)

In Vietnam hab’ ich dem Fahrer gesagt, dass er die Kurven nicht so schneiden soll. Ich hätte dem Taxler gestern auch sagen können, er soll die Hände ans Lenkrad tun, wenn er mit mir spricht… War aber nicht nötig, er hatte ja noch nie einen Unfall.

8. Sei dir bewußt, dass du in manch brenzlige Situaionen nur kommst, weil du sicher bist!

Sicherheit liegt nicht in der Abwesenheit von Gefahr, Gefahr brauchen wir, damit wir Sicherheit erfahren können. Wenn uns nichts bedroht – wie sollen wir dann wissen, dass wir sicher sind?

In einem der Bücher von Deepak Chopra (Der Weg des Zauberers) geht es um die Ausbildung von Arthus durch Merlin. Arthus kommt in ein paar gefährliche Situationen, sie sein Meister herbeiführt, aber alle gehen gut aus. Sein Meister ist sehr zufrieden, zeigt es ihm doch, dass Arthus gelernt hat, sicher zu sein. Als Arthus dahinterkommt ist er ziemlich sauer, weil sein Meister ihn in vermeintliche Gefahr brachte. Doch der lacht ihn nur aus…

Genau deshalb lies lieber Geschichten, die gut ausgehen!

Wann hat dir das Universum zuletzt gezeigt, dass du dir unnötig Sorgen machst, weil du sicher BIST?

 

Sicherheit jedenfalls gibt es da draußen nicht. Sicherheit gibt es nur IN DIR. In deiner Fähigkeit, deine Angst zu nutzen, deinen Schmerzkörper auszuhungern, präsent und achtsam zu sein, schwierige Situationen zu meistern und Sicherheit zu SEIN.

Ganz gemäß dem alten Satz:

„Du wirst niemals, das was du suchst außerhalb deiner selbst finden, es sei denn du kennst das Geheimnis und findest es zuerst in dir.“

Und jetzt: Auf in den Wind, hinauf in die Karibik, in unbekannte Gewässer. Mal sehen, ob sich meine Tipps weiterhin bewähren!

Morgen geht es los!

INFO

Petra von Passenger on Earth teilt meine Ansicht und gibt weitere wertvolle Tpps und zwar HIER!

Empfohlene Literatur:

Eckehart Tolle: Eine neue Erde: Bewusstseinssprung anstelle von Selbstzerstörung

Carsten Jasner: Mut proben!: Das Leben ist tödlich. Aber es muss nicht sterbenslangweilig sein.

Esther Hicks: Ein neuer Anfang: Das Handbuch zum Erschaffen deiner Wirklichkeit

Sonstiges (Keine Werbung, im Sinne, dass ich fürs Verlinken bezahlt werde)

Model Mugging Selbstverteidigung ist Klasse. Kurse gibt es in Köln und in München

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