Märchenhaftes Sintra

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Hoch im Sintra-Gebirge zwischen Lissabon und der See, liegt ein Ort voller Paläste und Villen, bunt in Stil und Farbe durcheinander gewürfelt. Mal sieht es aus wie am Semmering, dann wie in einer gotischen Kirche, dann wieder bunt wie im Pelorinho, nein Sintra passt in kein Schema, in keine Kunstrichtung. Die Neureichen des 19. Jahrhunderts bauten so, wie es ihnen gefiel, zum Entsetzten der Bevölkerung und der Kunsthistoriker und zum Entzücken all jener, die ihrem inneren Kind ein wenig Freude machen wollen.

Sintra

Sintra

Gebirge? Von See aus gesehen sind es einfach nur ein paar Berge, 529 m ist der höchste. Doch als sich der Bus zum Palácio Nacional da Pena die engen Serpentinen hochquälte, wurden die paar Berge doch zum steilen Hochgebirge. Der Palast wurde von einem deutschen Architekten gebaut, im Auftrag eines deutschen Fürsten, der außerdem noch der Gemahl der portugiesischen Königin und brasilianischen Prinzessin, war. Einem Baustil ist er nicht zuzuordnen – Patchwork ist einfach toll!

Palácio Nacional da Pena

Palácio Nacional da Pena

Und wie gar mancher Quilt seine Schönheit eher von der Ferne offenbart, so ist das auch mit dem Palácio Nacional da Pena: Seine wahre Pracht entfaltet er aus der Ferne, vom Castelo dos Mouros, oder im Internet auf professionellen Fotos. Er ist zwar auch innen eindrucksvoll, doch wurden wir von den Massen durchgeschoben – ein Albtraum!

Palácio Nacional da Pena von Quinta da Regaleira aus gesehen

Palácio Nacional da Pena von Quinta da Regaleira aus gesehen

Ja, die Mauren waren auch hier! Doch ihr Castelo ist schon lange verfallen. Auf den Grundmauern eines maurischen Schlosses steht heut der Palácio Nacional de Sintra, die Sommerresidenz des Königs im 14. Jahrhundert. Das Eindrucksvollste an ihm sind die Schornsteine über der Küche: Ganze Ochsen wurden unter ihnen geröstet. Rund um diesen Palast stehen Häuser mit Alpenromantik, mit Türmchen, mit exotischen Gärten, Azujelos, Skulpturen und immer wieder Grotten und Brunnen.

Palácio Nacional de Sintra

Palácio Nacional de Sintra

Doch das wahre Märchenschloss ist die Quinta da Regaleira. Das Anwesen wechselte oft seinen Besitzer, doch den verwunschenen Garten verdankt es wieder mal einem brasilianischen Portugiesen, António Augusto Carvalho Monteiro. Interessiert an Alchemie, Tarot, Freimaurerei und allerlei anderen geheimen und spirituellen Ideen, beauftragte er einen Palast und Garten voller Symbolik, Elfen, Dämonen, mystischen Hinweisen und Gestalten. Grotten, Brunnen, Götterstatuen, atemberaubende Ausblicke, Türmchen und Quellen, verbunden durch verwundene Pfade, inmitten einer tropischen Pflanzenpracht machen ihn zu einem Paradies für kleine und große Kinder.

Quinta da Regaleira

Quinta da Regaleira

Der Brunnen der Initiation war es, der mich hierher lockte: Ein leicht zu übersehener Felsbrocken, der innen wie ein umgekehrter Turm spiralförmig vom Himmel in die Erde führt – oder anders rum.
Wir gingen hinunter, in uns, tiefer und tiefer…
Hinein in den Tunnel, pechschwarz…
Erleuchtet von Kerzenlicht spendenden LEDs verbinden die Tunnel Grotten und Turm miteinander!

Initationsbrunnen ins Dunkel

Initationsbrunnen ins Dunkel

Initationsbrunnen ins Licht

Initationsbrunnen ins Licht

Mein inneres Kind und die Märchentante in mir tanzen miteinander Reigen vor Entzücken! Welch wunderbarer Ort, welch schöne Welt, welches Glück, hier zu sein, zu sehen, zu fühlen, zu atmen! Danke!

Im Leben nach dem Boot muss ich meinen Engel Lian hierher bringen! Welch ein Spaß, hier mit ihm Verstecken zu spielen! Oder wird es eher Geo-Caching sein?

Blick vom Palácio Nacional da Pena

Blick vom Palácio Nacional da Pena

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Sintra ist von Lissabon aus mit dem Zug oder dem Auto zu erreichen. Es ist ein Ganzjahresziel, mit sehr vielen Touristen!

Zum Palacio da Pena und zum Castel dos Muros gehen die kostenpflichtigen Busse vor dem Touristbüro ab. Da es ganz schön weit dem Berg hochgeht lieber fahren, vorallem wenn frau wenig Zeit hat.

Alle Paläste kosten Eintritt, ich weiß leider nicht mehr wie viel. Ins Palacio da Pena selbst würde ich nicht mehr hineingehen, da wird man druchgeschoben, ohne Ausweichmöglcihkeit. Also am besten im Vorhof bleiben.

Zur Quinta da Regaleira kann man zu Fuß gehen, einfach der Straße nach hinten am Touristbüro vorbei ca. 10 Minuten folgen.

Diese Info habe ich anlässlich der Blogparade Burgen und Schlösser in Europa ergänzt.

Wer Burgen mag, mag vielleicht auch Obidos.

Weitere Beiträge der Blogparade sind bisher Reichsburg Cochen, Stadt Greiz, Schloss Juval

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High up in the mountains between Lisbon and the sea there is a village full of palaces and mansions in all styles and colors. At times it looks like the villages in Semmering near Vienna, then like a gothic church, or colorful like Pelorinho in Salvador. Sintra does not fit in any given box, nor does it follow any art style. The new riches of the 19th century built as it pleased them, much to the disgust of art historians and the locals, but for the joy of kids of all ages.

The mountains are not really high, but the narrow street winding up to Palácio Nacional da Pena makes they remind me of the Alps. The palace was built by a German architect in the 19th century, commissioned by a German noble man, who happened to be the husband of the Portuguese queen and Brazilian princess. It can’t be allocated to any architectural style – it is a pretty patchwork!

Like some quilts it only reveals its beauty from afar. It is best seen from Castelo dos Mouros, or on professional photos on the internet. We have not been wise enough to follow this advise, so we had to go through the tourist packed interiors. A nightmare! The interior is decorated like the royal family still lived there, so it is kind of interesting, especially for the American tourists, who took a picture of every single piece in there.

Yes, the Moors have been here as well. The Castelo dos Mouros is long decayed. The Palácio Nacional de Sintra is situated on the old site of a Moorish castle. It was the royal summer getaway since the 14th century. The most impressing feature are the huge chimneys towering above the kitchen unit: They used to barbeque whole oxen there. In the village around it there are houses with alpine features, with little towers, exotic gardens, azujelos, sculptures, grottos and wells.

But the true fairy tale palace it Quinta da Regaleira. The site was sold quite often, but the charmed garden was made to fit the imagination of another Brazilian Portuguese, António Augusto Carvalho Monteiro. He was interested in alchemy, tarot, masonry and other secret and spiritual ideas and therefore commissioned a palace and garden full of symbols, elves, daemons and mystical hints. Grottos, wells, statues of ancient gods, breathtaking views, towers and fountains, all contected with winding paths through tropical plants turn it into a paradise for little and big children.

It was the Well of Initiation which called me to this place: Inside a rock, which could easily be overseen, there is an inverted tower, which leads from heaven down to earth in a spiral – or the other way round.

We went down and inside, deeper and deeper…
Into the pitch dark tunnel…

Tunnels lighted with candle light LEDs connect grottos and inverted tower.

My inner child and the fairy tale lover in me are dancing with joy! What a marvelous place. what e beautiful world, what joy to be here, to feel, to see, to breath!

I need to return one day with my angel Lian. Playing hide and seek in the charmed park will be fun! Or maybe we’ll do geo caching!

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